Sonntag, 10. November 2013

Einsame Brückenpark-Idylle,
950.000 Nieten und wundersame Rätsel

Da habe ich wohl einen klassischen Anfängerfehler als Neuwuppertalerin gemacht. Für die Hübschheit der Fotos wollte ich mal wieder auf gutes Wetter warten. Tja, das kam nicht - Stattdessen: Regen, Regen, Regen und tristes Grau. Nur die Bäume zeigen sich noch mit ihren schönen bunten Kleidern und bringen ein bisschen Lichtpoesie in den Herbst. 

Jetzt bin ich schlauer und lerne eben, nicht aus Zucker zu sein. UND im Regen trotzdem schöne Fotos zu machen. Gedacht, gesagt, getan und auf zur Müngstener Brücke, die zugegebenermaßen nicht so richtig in Wuppertal ist, aber dafür wohl auf jeden Fall um die Ecke und sehrwohl ein Alltagswunder.


Und damit nicht genug - im Brückenpark gibt es neben der pompösen Brücke als Traumkulisse auch noch jede Menge Kunst zu entdecken, und zwar in der Event.Schmiede, die sich direkt am Fuße der Brücke im alten Gebäude des Schaltkotten befindet. Hier wird gehämmert, gelötet, geschmiedet. Und die fertigen Kunstwerke geben dem Naturschauspiel im Müngstener Brückenpark das gewisse Etwas!




Zwischen Kunst und Natur erhebt sich über dem Brückenpark die Müngstener Brücke, ein ähnlich beeindruckendes Gebäude wie der Eiffelturm (Habe eigentlich nur ich die Assoziation?). Die Müngstener Brücke ist übrigens nicht nur Alltagswunder, sondern auch quasi Weltkulturerbe. Naja fast - da kam die Bürokratie dazwischen. Aber verdient hat sie es, die alte Dame Brücke: Auf einer Länge von insgesamt 465 Metern wurden 950.000 Nieten und 5.000 Tonne Stahl verbaut, nachdem Kaiser Wilhelm I. die Bogenbrücke ab 1894 in Auftrag gab.Aber genug der Zahlen, Fakten und Geschichten, die Müngstener Brücke spricht für sich und ließ mich bei meinem Spaziergang zwischenzeitlich in stumme Ehrfurcht verfallen.


Auch lecker speisen, trinken und genießen kann man am Fuße der Müngstener Brücke: Im Besucherzentrum, das schon alleine für sich sehenswert ist. Das rostrote Gebäude lädt nicht nur zum Entspannen unter den Stahlmassen der Brücke ein - es hat sogar 2011 einen Architektenpreis gewonnen. Außerdem passt die Farbe des Besucherzentrums ganz toll zum Herbstlaub. Der Herbst ja ist meine Lieblingsjahreszeit für solche Ausflüge (nur ohne Regen wäre schön gewesen, aber genug gemeckert über das bergische Wetterchen). Auch jede Menge Infos über die Brücke und den Brückenpark erhalten die Besucher hier. Der ideale Ausgangspunkt für eine Wanderung durch und um den Brückenpark!





Und nachdem man sich dann die Brücke aus sämtlichen verfügbaren Blickwinkeln angeschaut und geknipst hat (toll sind auch die Spiegelungen in den großen Fensterscheiben des Besucherzentrums), können schlaue Füchse unter den Besuchern auch gleich ihre grauen Zellen ein bisschen trainieren. Rätselhafte Rätseltafeln laden zum Quizzen im Brückenpark ein. Versuch macht kluch - wie man so schön sagt ... und dabei kann man auch noch richtig was lernen. 


Auch im Sommer ist der Müngstener Brückenpark sicherlich eine tolle Kulisse - das wage ich einfach mal ungesehen zu behaupten. Als ich die tolle Wiese mit den Relaxliegen und die Sonnenschirme auf der Terrasse am Wupperufer sah, wünschte ich mir direkt 30 Grad und Sonnenschein. Naja, man kann nicht alles haben. Aber eins steht fest: Ich komme wieder. Im Bikini.


Fazit des Tages: Unbedingt unter der Woche am Vormittag (und am besten bei schlechtem Wetter) der Müngstener Brücke einen Besuch abstatten. Dann hat man den ganzen Brückenpark und die tolle Aussicht ganz für sich allein!